Stones: Seite 33

Mal was Ernstes

Ich bin besorgt. Gestern machte ich den Fehler, nach dem Lesen eines SpOn-Artikels über eine Polizeiaktion bei einer Demo bei Youtube nach entsprechenden Videos zu suchen. Die Vorgeschichte ist schnell erzählt: Zehntausend Türken demonstrierten in Duisburg gegen die Bombardierungen im Gazastreifen und bringen sich mit der üblichen Hetze in Stimmung. Die Horde zieht an einer Wohnung vorbei, wo jemand eine israelische Flagge ausgehängt hat, woraufhin der Mob zur Lynchjustiz übergehen möchte. Die natürlich anwesenden Sicherheitskräfte halten nun jedoch nicht die Masse im Zaum sondern brechen die Wohnung auf und reißen die Fahne runter, während der Wohnungsinhaber jetzt Polizeischutz braucht. Na gut, war wohl eine Fehlentscheidung, der Polizeipräsident hat sich auch entschuldigt, das könnte es nun auch gewesen sein. Wenn ich aber die Kommentare bei Youtube sehe, dann kriege ich das Kotzen. Sicher, wer so was ernst nimmt ist selber schuld, unter den Videos steht eigentlich immer Müll, aber das qualitative wie quantitative Ausmaß des Hasses hat mich schon erschüttert. Es gibt so viele Leute, die absolut unfähig sind, einen klaren Satz hervorzubringen und deren Äußerungen sich Seitenweise nur auf so was beschränkt: Zitat: „..ich fi** dich du schei** Drecksju**, Alter ich fi** deine Mutter, ich schei** auf deine ganze Sippe du J***nschwein..“ etc. Wenn ich so was lese, dann regen sich bei mir sofort Reflexe, die bei Landfriedensbruch sofortige Ausweisung von Geduldeten oder Ausbürgerung für Doppelpassbesitzer fordern. Das ist ganz bestimmt der falsche Weg, schon klar, aber es kocht in mir, wenn ein gewaltbereiter Mob seine Nahostprobleme auf unseren Strassen auskämpfen will und der Rechtsstaat nicht in der Lage ist, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Da fühlt man sich diesen religiös Verblendeten doch völlig ausgeliefert. Nerv!

14. Januar 2009, 12:38 von Andreas Jahn Kommentare

Das waren noch Zeiten..

Gestern lief die erste Folge von Terminator S.C.C. und während ich die Gestaltung der Serie eher fade bis albern finde hat mich die Story schon wieder angefixt, wie man so sagt, so dass ich mir den halben Abend Youtube-Videos angeschaut habe. Mittlerweile gehen ja die Leute, die im T2-Premierejahr geboren wurden, schon stramm aufs Abi zu, aber der Film sorgt immer noch für Gänsehaut. Wenn das mal nicht einer der besten Sci-Fi-Action-Kracher aller Zeiten ist..
A. fand die ganze Sache mit den unkaputtbaren Robotern aus der Zukunft natürlich absolut blöde und langweilig, die Story völlig wirr und überhaupt schon aus Prinzip alles doof. Stahltypen, die von Kugeln durchlöchert werden und trotzdem noch mit ‘nem dummen Spruch auf den Lippen durch Wände gehen. Cool! Ich glaube das sind typisch männliche Allmachtsphantasien. Einmal Kampfkoloss sein.

13. Januar 2009, 13:08 von Andreas Jahn Kommentare

Ich werde Aktionär

Verrückte Zeiten. Wie es ausschaut, werde ich bald etwa dreieinhalb Stimmrechtsaktien der Commerzbank besitzen oder vielmehr für deren Bezahlung geradestehen. Fein, warum auch nicht, dann soll der Bund doch 18 Mrd € hinlegen, um ein Viertel der Firma zu bekommen die je nach Schätzung 4-7 Mrd € Wert ist. Immerhin rettet das Arbeitsplätze, da sollte man nicht kleinlich sein.
Bin ich eigentlich schon Sozi, wenn ich darauf hinweise, dass man von dem Geld eine halbe Million Doktoranden für komplette drei Jahre satt bekommen könnte?

9. Januar 2009, 15:43 von Andreas Jahn Kommentare

Euphemismus des Tages 46

“Schutzschirm”

Ich kanns nicht mehr hören. Alle fordern Schutzschirme, alle wollen mit drunterkriechen, jeder Politiker sucht durch die Einrichtung eines solchen sein volkswirtschaftsstützendes Selbstbild in der Öffentlichkeit aufzupolieren und der brave aber verängstigte Bürger von der Strasse bekommt das wohlige Gefühl vermittelt, dass neue Sicherheiten geschaffen und Arbeitsplätze gerettet werden.
Und was heisst das im Klartext? Der Staat nimmt Steuergelder, die er nicht hat und sich deshalb auf Pump besorgt, um Firmen zu retten, deren Produkte auf den Weltmärkten keinen Absatz mehr finden, weil sie aus irgendwelchen Gründen am Bedarf vorbei-designed wurden und nun in der Krise als erstes von der Einkaufsliste gestrichen wurden. OK, viele können nichts dafür, was soll der Architekt oder der Klempner auch machen, wenn die Leute ihre Eigenheiminvestitionen plötzlich auf die lange Bank schieben. Aber die kriegen ja eh kein Geld, es geht in der Schutzschirmplatz-Verteilungs-Debatte ja immer nur um Banken, Autokonzerne und ähnliche Global Player und warum die nicht schon von selbst darauf kommen, eine Verschlankung der Branche als Chance für eine Neuaufstellung im Konkurrennzkampf zu sehen will mir nicht in den Kopf. Sie, die sich mit Marktanalysen, gigantischen Computermodellen zum Kunden und Investitionsverhalten sowie beträchtlichem Kapital und Renommee auf die Krise am Besten hätten vorbereiten können haben jetzt absatzschwierige Produktpaletten, fehlende Rücklagen (auch ein schöner Euphemismus: Eigenkapitaldecke) und schreien nach öffentlichen Geldern.

8. Januar 2009, 13:05 von Andreas Jahn Kommentare [2]

Weihnachtsgeschenke

Wie jedes Jahr gabs bei uns neben Geld und Genussmitteln fast keine Geschenke, weshalb mir kreative Ausnahmen besonders positiv auffallen. Von A. bekam ich unter Anderem eine Luftgitarre, seit dem übe ich jeden Tag.

8. Januar 2009, 12:27 von Andreas Jahn Kommentare

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