Stones: NERV!

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Angesichts der Weltlage habe ich beschlossen, mir an diesem Thema die Finger zu verbrennen. Dies tue ich nicht, weil ich für eine Seite Partei ergreifen will sondern weil mir die Problemlage von sämtlichen Medien permanent vor die Nase gesetzt wird und ich die Irrationalität der Beteiligten extrem anstrengend finde. Niemand ist bereit die jetzigen Realitäten als Ansatzpunkt zu akzeptieren, jeder beruft sich auf die Vergangenheit und vertieft sich in seine Illusionen. Da haben wir die Araber, die nach fast 60 Jahren Israel immer noch gewaltsam verschwinden lassen wollen. Ihnen sollte klar sein, dass das nicht durchführbar ist ohne einen Völkermord zu begehen und dabei wahrscheinlich noch mehr Mitglieder ihrer eigenen Bevölkerung zu opfern. Mit einer solchen Tat würden sie sich selbst zum Aussatz der Menschheit machen. Die Israelis glauben immer noch, sich mit Gewalt ein friedliches Leben erkämpfen zu können. Dabei schaffen sie nur weiter böses Blut und man muss kein Mathegenie sein, um bei der derzeitigen Opferquote von 35 Israelis zu 338 Libanesen und einem Blick auf die Bevölkerungsstatistik einzusehen, dass bei einem zum Volkskrieg ausgeweiteten Konflikt den Israelis zuerst die Opfer ausgehen.
Wir haben also Dogmen zur Führung des Konflikts und die Aussicht, dass man sich ohne ein verheerendes Blutbad in 100 Jahren noch immer verfeindet gegenüber stehen wird. Das wäre doch eine gute Gelegenheit, mal das Großhirn an der Entscheidungsfindung zu beteiligen, aber nein, weitermachen wie bisher ist ja viel einfacher. Israel pocht auf sein Selbstverteidigungsrecht und denkt sich ständig neue Möglichkeiten aus, die militante Guerilla in den Nachbarländern niederzuknüppeln. Als ob man mit Härte schon mal wirkliche Abschreckung erzeugen konnte. Das klappte nicht mit den Präventivkriegen gegen die feindlichen Nachbarn, die sannen nur auf Rache, das funktionierte nicht mit Besetzungen, das machte die Palästinenser erst richtig sauer, das ging nicht mit der Sippenhaft-Bestrafung von Selbstmordattentätern. Mit dieser unausgegorenen Taktik trampeln sie nicht nur auf dem Völkerrecht herum, sondern rauben sich jegliche Sympathien.
Die arabische Volk hingegen jubelt den militanten Widerständlern zu, obwohl die für sie mehr Ärger als Nutzen bringen. Was glauben die denn was passiert, wenn man Raketen auf Zivilisten in Israel schießt? Dann werden Raketen zurück geflogen kommen und auch die werden nicht nur Kombattanten treffen. Mit Sicherheit ist jeder Tote einer zuviel, aber wenn ich die Leute in Beirut höre, die da sagen, Israel töte ihre Frauen und Kinder und daher werden sie ihren Widerstand nicht aufgeben, dann sind sie in meinen Augen selbst schuld. Greift man ein anderes Land an, wird dieses sich wehren. Will man das nicht, dann muss die heimische Regierung das ändern. Kann die das nicht, dann muss man die ändern. Ganz einfach. Um mal ein fiktiv-abstruses Beispiel zu konstruieren: sollten schwäbische Ultras die Schweiz attackieren, würde man doch auch die Regierung in Berlin dafür verantwortlich machen. Und würde die keinen Finger rühren, würden die Schweizer erst ihre privaten Polizeiaktionen durchführen und irgendwann dann die Waffenlager, Rekrutierungscamps und Versorgungslinien bombardieren.
Letztendlich zeigt sich, dass im Libanon und bei den Palästinensern keine Autoritäten vorhanden sind, mit denen man verhandeln könnte, da sie entweder nicht verhandlungsbereit oder nicht durchsetzungsfähig sind. Im Gaza-Streifen herrscht zwischen den sechs verschiednen Sicherheitsdiensten auch ohne Israel beinahe Bürgerkrieg und der Libanon ist der Spielball von Syrern und Iranern. Die Israelis hingegen nötigen mit dem Vernachlässigen aller Spielregeln dem hilfswilligen Westen permanent das Anlegen von zweierlei Maß ab, der sich damit in der Menschen und Völkerrechtsfrage unglaubwürdig macht.
So lange sich daran nichts ändert und die da unten sich nicht ändern wollen, habe ich keine Lust mir ständig flüchtende oder tote Menschen anzusehen und schon gar nicht mir ihr einseitig-vorwurfsvolle Gejammere anzuhören. Man kann nur Menschen helfen, die sich helfen lassen wollen.

22. Juli 2006, 16:28 von Andreas Jahn Kommentare

Ratespiel

Was haben Umayyaden bei Anjar, Baalbek, Byblos, Tyros, das Heilige Tal Wadi Qadisham, die Altstadt und Stadtmauer von Jerusalem, Masada, die Altstadt von Akko, die “Weiße Stadt” von Tel Aviv und die Ruinen der Siedlungshügel Megiddo, Hasor und Beerscheba gemeinsam?

Richtig, sie sind Teil des Weltkulturerbes

16. Juli 2006, 21:16 von Andreas Jahn Kommentare [4]

Schluss mit lustig

Die WM ist zu Ende. Aus der Distanz fand ich die Stimmung sehr angenehm und unser Land hat sich in einer blendenden Form präsentiert. Doch das war es, ab morgen dürfen wir wieder die mürrisch-miesepetrigen Nörgel-Deutschen sein, für die wir in der ganzen Welt bekannt sind. Da will ich doch gleich mal anfangen: Habt ihr dieses Endspiel gesehen? Und die Siegerehrung? Unglaublich, entweder müssen die Italiener tatsächlich Schauspielunterricht bekommen haben oder wir müssen uns um den Bestand dieses Landes ernsthaft Sorgen machen. Ein Windstoss reicht und schon liegt die halbe Mannschaft sich vor Schmerzen krümmend am Boden und jappst nach Luft. Hoffentlich passiert das daheim nicht allzu oft. Herr Zidane hat Weitsicht bewiesen und sich mit der Roten Karte, die sein Karriere beendete, noch mal zu dem Vorstadt-Ghetto bekannt, aus dem er stammt, und sich sogleich für eine neue Laufbahn dort empfohlen. Drei-Finger-Toni wird ihn bestimmt sofort wieder aufnehmen und ihm eine Stelle in der Security-Abteilung oder der Kundennahbetreuung des örtlichen Buchmachers anbieten.
Die Pokalübergabe. Gut, sehen wir darüber hinweg, dass der eine oder andere italienische Nationaltrainer durch das Papierkonfetti watend seine Siegerzigarre schmoken muss, obwohl im gesamten Stadion Rauchverbot herrscht. Aber muss man sich wirklich erst sagen lassen, dass man sich seine Hose wieder anziehen sollte, bevor man dem Bundespräsidenten die Hand schüttelt? Und was die mit dem Pokal alles angestellt haben, naja, Beckmann nannte das zurecht eine kindliche Freude.
Sei’s drum, heute Nacht gibt’s den letzten Autokorso und ab morgen kann man sich wieder in der Stadt bewegen ohne dreimal gefilzt zu werden. Keine penetrante Fußballwerbung mehr, mein autistisches Hirn kann sich endlich von der Ohrwurmdauerbeschallung erholen und meine partysüchtigen Nachbarn werden sich wieder einer alltagstauglichen Lebensführung befleissigen, die auch mir meinen Schlaf lässt. Alles wird wieder gut und langweilig.

10. Juli 2006, 01:59 von Andreas Jahn Kommentare [2]

Deflationsängste III

Heute hat’s mal richtig laut geknallt. Sonst gibts immer nur ein leises ‘Pffffss..’

27. Juni 2006, 01:35 von Andreas Jahn Kommentare [2]

Tanzstunde

Merengue – ein Tanz der das Blut in Wallung bringt. Eigentlich stammt dieser Stil aus der Karibik, genauer gesagt von Haiti, aber er erfreut sich auch hierzulande immer bereiterer Beliebtheit. Trotz der klassischen Instrumente erreichen Merengue-Stücke nicht selten Taktgeschwindigkeiten von 120-180 bpm und ab einer gewissen Lautstärke hält es niemenden mehr auf den Stühlen oder wie in meinem Falle, hält mich keiner mehr im Bett. Aber so sehr ich mich auch mühte, ich kam nicht dahinter, welcher meiner degenerierten Nachbarn nachts um 1 seine Musikanlage austesten musste, wahrscheinlich war es jemand aus dem Nebenaufgang. Irgendwann verstummte die Musik ganz abrupt, aber dauerte seine Zeit, bis mein Blutdruck wieder unter den Schlafgrenzwert gesunken war.

21. Juni 2006, 14:07 von Andreas Jahn Kommentare [3]

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