Wir sind Präsident
Das wäre doch eine schöne Schlagzeile oder? Und fast wäre die historische Szepterübergabe noch beim Gelöbnis, pardon, bei der Abgabe des Eides gescheitert. Ich war schon ziemlich irritiert, als BH Obama bei der Eidesformel ins Stocken geriet. Mein erster Gedanke war, dass die nachzusprechenden Textfragmente einfach zu lang waren, eine schnelle Youtube-Recherche ergab auch prompt, dass Bush bei seinem letzten Eid viel kürzere Wortgruppen vorgesetzt bekam. Also war es Absicht? Sollte der Mann verwirrt werden? Wollten radikale neokonservative Vertreter der scheidenden Administration noch eine letzte Gelegenheit nutzen, um den Nachfolger durch den Kakao zu ziehen, pardon, lächerlich zu machen?
Apropos politische Korrektheit, wieso kann man eigentlich in einem Land, in dem man nicht mal mehr öffentlich frohe Weihnachten wünscht, weil das andere religiöse Gruppen als ausgrenzend empfinden könnten, vor der Eidabgabe zwei Millionen Menschen zum Gebet an “den einen Gott” (genau den) auffordern? Und das obwohl das Land auf dem Papier laizistischer sind als wir. Schließlich kümmert sich dort kein Staat um die Eintreibung irgendwelcher Kirchensteuern.
Sei’s drum. Der eidvorsagende Richter hat sich mittlerweile entschuldigt und die volle Verantwortung übernommen. Am Ausgang dieser Geschichte ganz ohne Verschwörung und finstere Machenschaften sieht man gleich, dass jetzt ein neuer Wind durchs Land geht. Die Zeit der Zyniker und untätigen Besserwisser ist vorbei, jetzt wird konstruktiv angepackt und der Karren aus dem Sumpf gezogen. Viel Erfolg!
21. Januar 2009, 17:03 von Andreas Jahn
Respekt, ich glaube es ist mutiger, seinen Mitarbeitern das Gehalt zu deckeln, als eine Billion Steuergelder den Banken in den Rachen zu werfen. Ich bin gespannt wann es den ersten Anschlagsversuch gibt.
— Andreas 22. Januar 2009, 13:29 #