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Stones: Die (zahlbare) Rente ist sicher!

Stones: Die (zahlbare) Rente ist sicher!

Die (zahlbare) Rente ist sicher!

Das Thema Rente ist von mir in letzter Zeit schon häufiger aufgegriffen worden und sicher kann’s der Eine oder Andere schon nicht mehr hören, daher möchte ich es vorerst mit einer breiteren Darstellung von der Seele schreiben, auf dass ich mich wieder neuen Themen zuwenden kann.

Vorhin hatte ich meine monatliche Lohnabrechnung in der Hand und neben verschiedenen Abzügen, zu denen ich mich wohl zu gegebener Zeit äußern werde, fielen mir zwei Posten auf: die Lohnsteuer und die Rentenversicherung. Beide Abzüge waren in etwa gleich hoch. Der erste geht an den Staat zum Autobahn-Bauen und Taliban-Jagen (und natürlich vielen anderen Dingen..), der zweite geht an die Rentenversicherung, damit meine Omas mir Weihnachtsgeschenke kaufen kann. Das finde ich soweit alles in Ordnung, zumal ich dadurch sicher leben darf und mir selbst spätere Rentenleistungen verdiene.

Doch schauen wir uns den Bundeshaushalt einmal im Detail an (Flashgrafik), hier sehen wir rund 124 Mrd.€ für Arbeit und Soziales. Nicht schlecht, das ist fast die Hälfte. Was hier jedoch nicht steht, sondern hier (Tabelle in der Mitte), sind die davon abgehenden 78 Mrd.€ Bundeszuschüsse, die die fehlenden Beträge in der Rentenkasse kompensieren. Das sind 63%! Eigentlich sollte das Ministerium in Ministerium für Rentenbezuschussung und Sonstiges umbenant werden.

Aber was bedeutet das nun? Wir leiten ein Viertel unseres gesamten Steueraufkommens in die Rentenkassen um, ohne für uns Einzahler einen Rentenanspruch zu erwerben. Nun will ich nicht mit der zu Recht kritisierten Anspruchsmentalität kommen, aber worauf beruht dann die Höhe der Auszahlungen (>Gesetzliche Rentenversicherung (Deutschland)) an die heutigen Rentner? Beim aktuellen Verhältnis von unseren Einzahlungen zu unseren Ansprüchen (5:4 bis 4:3) würden wir vielleicht 800 € kriegen, aber für 1000 € eingezahlt haben. Bei den heutigen Rentnern ist es genau umgekehrt, sie bekommen 1000 € obwohl nur für 700 € Geld in der Kasse ist. Und nochmal, bezahlt wird das dadurch, dass wir ein Viertel unseres Haushalts dahin umleiten.

Unterm Strich heißt das also Neuverschuldung, weil man die ü60-Wähler nicht vergraulen will, und an dem Punkt werde ich sauer. Der Staat überschuldet sich selbst da dessen Repräsentanten weitere 4 Jahre für sich rausschinden wollen. Als Nebeneffekt wird der Steuerzahler gleichzeitig in seiner Fähigkeit beschnitten, für sein eigenes Alter Sorge zu tragen.
Eigentlich müssten doch hier wenigstens die Gelben sofort aufschreien, die uns zwar keinen ausgeglichenen Haushalt, dafür aber mehr Netto vom Brutto versprochen haben. Mit einer Beschränkung der Renten auf rein Beitrags-gedeckte Auszahlungen ließen sich doch Steuersenkungen und Mehrausgaben für alles andere hervorragend verbinden. Aber denen muss das irgendwie entgangen sein.

Zum Schluß muss ich noch einmal deutlich machen, dass ich keinem Rentner etwas wegnehmen möchte! Ich möchte ihnen aber auch nur das geben, was da ist. Was nicht da ist, kann man nicht verschenken. Oder zumindest darf man es nicht. Mein Vorschlag wäre, eine Mindestrente zu definieren (vielleicht 800 €), die sichtbar über dem Harz IV-Niveau liegt, und was am Ende noch im Topf ist kann man dann nach Beitrags-Leistung gebundenen Anspruchspunkten verteilen. Natürlich käme dann weniger raus. Natürlich wären die Rentner wütend. Aber wir würden mit der Klientelpolitik auf dem Rücken aller Bürger aufhören.

Und falls Ihr jetzt aufgrund des zurückgehenden Rentner-Konsums einen Nachfrage und Wirtschaftseinbruch befürchtet, dann kann ich Euch beruhigen, das Gegenteil würde eintreten. Das Geld wäre ja nicht aus der Welt, damit könnte man Infrastruktur, Bildungswesen, Kinderbetreuung und selbst die Utensilien der Talibanjäger auf Vordermann bringen. Und wer weiss, vielleicht könnte man sogar ein bisschen die Schulden abbauen, so dass man im nächsten Jahr weniger für Zinsen und Tilgungen berappen müsste. Aber wer sollte sowas durchsetzen..

16. Dezember 2009, 17:08 von Andreas Jahn

Kommentare

  1. “ …würden wir vielleicht 800 € kriegen, aber für 1000 € eingezahlt haben. Bei den heutigen Rentnern ist es genau umgekehrt, sie bekommen 1000 € obwohl nur für 700 € Geld in der Kasse ist. …” nein, Rentner bekommen jetzt 1000€, weil sie vermeintlich 1000€ eingezahlt haben und trotzdem sind nur 700 € in der Kasse.
    Wie geht man nun damit um?
    Personen um erworbene Rentenansprüche verprellen?
    Nicht umsonst rät man uns, uns privat zu kümmern, weil es scheinbar kein Problem ist, uns um die Rentenansprüche zu prellen.
    Wenn wir in Rente gehen, ist dann nämlich wirklich, wirklich kein Geld mehr da.

    Mich ärgert zuvörderst, dass die Rentenversicherung verpflichtend ist. Ich schenke dem Staat also nicht nur mit meinen Steuern einen Pflichtobulus zur Rente, sondern auch mit den Beiträgen – um bei eintretender Berentung mit dem privat angelegten Geld über die Runden zu kommen.

    Alles wenig erfreulich.

    Frollein Dinkel    17. Dezember 2009, 15:11    #
  2. Ich behaupte, dass das Problem schon mit der Idee beginnt, dass man sich mit der Einzahlung ins System irgendwelche quantitativen Ansprüche erwerben würde. So wird es gern kommuniziert, so ist es vielleicht auch gedacht, aber so funktioniert es nicht. Ich könnte nur das Geld wieder bekommen, was ich eingezahlt habe, wenn es irgendwo angelegt werden würde. Im Umlagesystem wird es aber sogleich wieder ausgegeben und man erwirbt sich den Anspruch, DASS man etwas dafür zurückerhält, nicht WIEVIEL.

    So wie es jetzt ist, wird die Rentenhöhe nicht durch den Füllstand der Rentenkasse, also eben nicht durch unsere Einzahlungen bestimmt, sondern durch einen politischen Willensakt in Form der Rentenformel. Formel hin, Formel her, das klingt so schön wissenschaftlich, die Rentenhöhe wird trotzdem politisch festgelegt, die dann irgendwie ausgezahlt wird und sei es durch Verschuldung. Und das macht man warum? Weil man keine Altersarmut oder Rentneraufstände will, was ich natürlich verstehen kann. Aber die Kassenlage ist nunmal nicht so, wie wir sie gern hätten. Wer das durch Bezuschussung aus einer anderen Kasse verändert, unternimmt schlicht Augenwischerei. Ehrlichkeit würde dort beginnen, wo man die Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt streicht und statt dessen den RV-Beitrag entsprechend hochjagd. Dann sähe jeder, dass wir mittlerweile 30% des Einkommens für die Rentner abführen.

    Nochmal in aller Deutlichkeit: Wenn ich arm bin und eine neue Jacke brauche und mir nur eine vom Grabbeltisch bei Kick leisten kann und mir das totpeinlich ist und mir deshalb einen Kredit aufnehme, um mir den neuen Mantel der Saison von Boss zu holen, wie nennt man das dann? Unverantwortlich. Irgendwann steht schließlich der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Und genau so wird es uns auch ergehen, nur dass es nicht die Gerichtsvollzieher sein werden, sondern erst die blauen Briefe von der EU, dann werden uns die Rating-Agenturen runterstufen und die Kreditzinsen werden steigen. Und irgendwann sitzen wir mit dem Schuldenberater des Welt-Währungs-Fonds an einem Tisch und werden überlegen müssen, mit welchen Sozialeinsparungen wir uns den nächsten Überbrückungskredit verdienen. Aber bis dahin können wir natürlich noch ein-zwei Jahrzehnte auf großem Fuß leben und mit Blick auf unser ach so reiches Land ein paar Gerechtigkeits-Debatten führen, während sich die Budget- Spielräume immer weiter einschränken.

    Andreas    20. Dezember 2009, 16:53    #

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