Stones: Befriedung der Welt mit zwei gegenläufigen Ansätzen

Befriedung der Welt mit zwei gegenläufigen Ansätzen

Das neue Jahr macht bei der Sicherheitsdiskussion genau da weiter, wo das alte aufgehört hat. Wir hören vom Detroit-Bomber, von Ausbildungslagern im Jemen, Anschlägen in Pakistan, neuen Bedrohungen im Westen, rückfälligen Guantanamo- Insassen und Nacktscanner scheinen auch langsam ganz Okay zu sein. Der Chef will bessere Resultate seiner 16 Geheimdienste und keine Versäumnisse mehr tolerieren. Um Bernd das Brot zu zitieren: alles ist wie immer, nur schlimmer.
Bei all der suggerierten Bedrohlichkeit frage ich mich, ob wir heute in unsicheren Zeiten leben als früher. Konkret könnte man das bestimmt verneinen, ich erinnere da an die Verkehrsopferzahlen, Umweltverschmutzungen oder Weltkriegsgefahren der vergangenen Jahrzehnte. Aber wie sieht’s eigentlich im unkonkreten Grundsätzlichen aus? Nun ist es nicht mein Ziel, wieder auf einer bestimmten Religion rumzuhacken, zumal das Abendland auch schon einige religiös-motivierte Gewalttäter hervorgebracht hat, aber wenn ich mir allein schon den Ansatz des militanten Islamismus anschaue, dann ist mir klar, dass es ein schnelles Ende des Terrorismus nicht geben kann. Und das hat keine politischen oder ökonomischen Gründe sondern beruht allein auf dem Anspruch des Islam, das alleinige Heilmittel für die Welt darzustellen. Solange wir Harbis uns nicht selbst zu Schutzbefohlenen islamischer Herrschaft machen oder gleich ins Haus des Friedens einziehen wird es unter 1,5 Mrd. Menschen immer welche geben, die uns einen Gefallen damit tun wollen, indem sie uns von unserem sündigen Leben erlösen. Diese Gefahr wird bleiben, wir können uns lediglich darauf einstellen. Ein Wandel kann es nur geben, wenn sich die Gesellschaften von selbst modernisieren und säkularisieren, aber da arbeiten wir ja fleißig dagegen. Mit der Besetzung muslimischer Länder wird die persönliche Identifikation mit dem Gesellschaftskitt, und das ist dort nun mal nicht primär die Nation sondern die Religion, nur stärker und selbst der ortsferne Muslim fühlt sich wieder an das Gebot der Verteidigung des Islam erinnert. Das wird bestimmt nicht besser, wenn man nun zur Flughafensicherung Listen von Ländern erstellen will, deren Einwohner per se terrorverdächtig sind. Je mehr wir ausgrenzen und bestrafen, desto mehr Menschen radikalisieren sich. Das soll nicht heißen, dass wir keine Sicherheitsmaßnahmen bräuchten, aber man sollte dies mit Augenmaß tun und nicht noch mehr von jenen Menschen verbittern, die zu 90% Freiheit und Demokratie für positiv halten und gern gegen ihre eigenen korrupten Autokratien eintauschen würden.

7. Januar 2010, 12:51 von Andreas Jahn

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