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Stones: Eine neue Ära?

Stones: Eine neue Ära?

Eine neue Ära?

Im Moment schwappt die Drohnendiskussion über den großen Teich auch zu uns und spannenderweise wird das Thema recht moralisch rezipiert: Darf Obama in Pakistan mit unbemannten Fluggeräten operieren? Ist das nicht wie ein Videospiel? Wie kann man denn seelenruhig Taliban töten und sich danach zu Frau und Kindern an den Abendbrottisch setzen?

Dabei drängen sich mir ganz andere Fragen auf, die sich am Besten mit diesem XKCD-Comic zusammenfassen lassen (Für alle nicht-Geeks: es bezieht sich auf Terminator 1). Es ist ja nicht so, dass nur die USA an Drohnen basteln würden, mittlerweile macht das die halbe Welt, zumal sich nun ohne die ganzen Pilotenausstattung an Bord auch mäßig solvente Länder Tarnkappen-Fähigkeiten zulegen können. Bei den meisten Entwicklungen werden Serienreifen zwischen heute und 2015 angegeben, so dass man davon ausgehen kann, dass in 10 Jahren jedes im globalen Machtpoker relevante Land über entsprechende Geräte verfügen wird. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Einsatzprofile der heutigen Drohnen noch an die frühen Flieger im 1. Weltkrieg erinnern. Es wird aufgeklärt und hin und wieder am Boden ein Ziel angegriffen. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die ersten Jagddrohnen vom Band laufen, die dann auch deutlich autonomer operieren müssen, als sie es heute noch können.
Und ist die Idee nicht für jeden Planer einer militärischen Aktion absolut bestechend? Bald kann man ganze Luftkriegs-Kampagnen gegen ein Land führen, ohne das Leben von auch nur einem Soldaten zu riskieren. Es reduziert sich alles auf Geld, Produktionskapazitäten und Technologieführerschaft. Und es wird effizienter! Wenn heute auf einen Flugzeugträger 80 Kampfflugzeuge passen, dann kann man statt dessen sicher auch 1000 Drohnen reinstapeln. Genauso gut könnte man die auch von einem U-Boot aus abschießen, mit Cruise Missiles geht das ja auch. Oder wie wär’s mit der mobilen Abschussrampe auf dem LKW. Dann braucht man auch nicht mehr warten, bis vom nächsten Flugplatz die Unterstützung eintrudelt.
Und wenn ich mir ferner überlege, dass man in 30 Jahren wahrscheinlich die Möglichkeit hat, mittels Stealth-Drohnen auf einen Befehl hin und auf die Sekunde genau koordiniert die Luftverteidigung und Kommunikationsnetze ganze Länder auszuknipsen, dann bekomme ich kalte Füße.

10. März 2010, 14:21 von Andreas Jahn

Kommentare

  1. Wie passend, und auch hier war ich mal wieder einen Tag schneller ;-)

    Andreas    11. März 2010, 13:03    #
  2. Na ja, gegen technologiearme Rebellen mag das ja funktionieren, aber wenn es um die Luftverteidigung ganzer Länder geht, dann werden selbigen sicher geeignete Gegenmaßnahmen einfallen. Fortschrittliche Länder könnten sich einfach durch Abschreckung (“wir haben auch unsichtbare Kampfdrohnen, ätsch”) schützen, die anderen (siehe Irak) werden ja auch heutzutage schon mit bemannter Luftwaffe platt gemacht. Ohne dass es für den Angreifer wirklich ein Gewinn gewesen wäre…

    Antenne    11. März 2010, 22:52    #
  3. Wir sind ja auch erst bei den Anfängen. Zum Punkt Abschreckung kann ich sagen, dass es gerade deshalb so wichtig ist, dem Gegner frühzeitig die Kommunikations-Infrastuktur zu zerlegen. Ohne Lagebild und Fernsteuerung kann man auch keinen Gegenschlag unternehmen.
    Und welcher Pilot traut sich schon in ein Gebiet, in dem sich zig Tarnkappen-Jagddrohnen tummeln? Im Moment werden die ja noch per Hand zusammengeschraubt, aber im Bedarfsfall kann man den Produktionsprozess bestimmt automatisieren und damit deutlich die Stückzahlen hochschrauben. Aber noch ist das natürlich reine Spekulation..

    Andreas    12. März 2010, 11:51    #

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