Stones: Seite 65

Erleuchtung gesucht

Juhuu, Hollywood beglückt uns mit einem neuen SciFi-Epos! Es ist ein sehr amerikanischer Film, denn es geht um eine der amerikanischsten aller Urängste, dem Verlöschen der Sonne. Gelöst wird das Problem mit der amerikanischsten, aller Lösungen, man sprengt das Miststück. Nach Außerirdischen, Erdbebenspalten, einem stehengebliebenen Erdkern, Virenbrutstätten, Zombistädten, Monsterwellen und wer weiss was sonst noch, kommt nun auch die gute alte Sonne in den Genuss einer zünftigen Explosion. Na dann, lasst’s krachen Jungs!

PS: Die Musik kam mir doch gleich so bekannt vor:
Nettwerk Music Group – Requiem for a Tower, A remake of the remake of the ‘Lord Of The Rings’ version of ‘Requiem for a Dream’ by Clint Mansell

3. April 2007, 20:01 von Andreas Jahn Kommentare

Persönlichkeitsanalyse

Wenn die Anderen mit Online-Tests um sich werfen, darf ich nicht nachstehen.
Daher präsentiere ich: Den Keirsey Temperament Test

Das Ausfüllen wird mit der Zeit etwas lästig, aber die Ergebnisse sind sehr aussagekräftig. Ich bin beispielsweise ein Mastermind-Rationalist. Da fiel mir sofort ein Lebensmotto ein, dass ich vor sehr vielen Jahren mal aus einem Horoskopautomaten gezogen habe: Wer selber arbeitet verliert den Überblick..

30. März 2007, 13:06 von Andreas Jahn Kommentare [2]

Euphemismus des Tages 28

Das “Weinregal” bei Plus

Selten habe ich mich so über einen Bordeaux geärgert. Heute morgen war er so weit durchoxidiert, dass er nur noch sauer und überschwefelt schmeckte. Immerhin schmeckte ich überhaupt wieder was, gestern hatte ich da nach dem ersten Schluck wenig Hoffnung.

30. März 2007, 11:59 von Andreas Jahn Kommentare [2]

Und wieder einer!

Oder besser eine! Vorhin sah ich Frau Claudia Roth aus ihrem Wagen steigend im Abgeordnetenhaus verschwinden. Bisher dachte ich immer, die Grünen wären diese fanatischen Spassbremsen, die mit Fahrrad zur Arbeit kommen und die einem sicher demnächst noch auf’s Atmen eine CO2-Steuer legen würden, kinderreiche Familien, schwullesbische Walschützer mit Migrations-Hintergrund und Bundestagsabgeordnete natürlich ausgeschlossen. Doch heute wurde sie mir gleich viel sympathischer, als sie ihren haargegelten Fahrer (schätzungsweise Anfang dreißig) verabschiedete, bevor der sich mit dem schwarzfunkelnden Dienst-Benz davonmachte. So viel Weltzugewandtheit hätte ich ihr gar nicht zugetraut.

30. März 2007, 10:40 von Andreas Jahn Kommentare

Mich sorgt die zukünftige Vergangenheit

Kurz vorm Einschlafen lauschte ich gestern noch einmal dem Radio und da überraschte mich Radio Paradiso, nach eigenem Bekunden der erste Sender, der klimaneutral sendet, mit Enigma’s return to innocence. Wie vom Blitz getroffen hatte ich dieses seit Jahren nicht mehr gesehene Video vor Augen und sah den alten Mann am Ende seines Lebens rückwärts durch die Zeit schreiten, bis er wieder zu dem kleinen Jungen mit den großen Augen wurde, der an seiner saftigen Birne rummatschte.
Das war einer dieser Momente, bei denen ich emotional werde und wofür ich mich hasse, weil es weder einen objektiven Grund dafür noch eine glaubhafte Rechtfertigung für den Fall gab, dass mich jemand in diesem Zustand vorgefunden hätte.
Nach kurzem, aber angestrengtem Grübeln kam mir der Gedanke, den Grund vielleicht in dem entspannten, einfachen und scheinbar heilen Leben zu suchen, welches im eklatanten Widerspruch zu meiner Wahrnehmung meines eigenen steht. Es ist nun nicht so, dass mein Leben furchtbar kompliziert oder anstrengend wäre und doch kann ich mich nicht von der Last der Erinnerungen an Dinge befreien, die sich im Laufe der Jahre ereignet haben und mit deren Ausgang ich absolut unzufrieden bin. Das sind kleine Dinge und große Dinge und allen gemein ist, dass es keine Chance gibt, sie noch einmal zu ändern und ich sie wohl auf ewig als leise Vorwürfe in meinem Hinterkopf mit rumtragen werde. Und da akkumuliert sich immer mehr über die Jahre. Klar, ich bin nicht der Einzige, der sich in einem schwachen Moment mit seiner Vergangenheit rumplagt, das machen wohl viele, aber der Gedanke bietet sicher wenig Trost, wenn ich mit 80 unterm Birnenbaum liege und mich mit meiner eigenen Vergangenheit auseinaderzusetzen habe. Nietzsche würde jetzt wieder sagen: hey, komm runter, es gibt keinen Grund für ein schlechtes Gewissen, die Moral als solche wurde von Herrschern und Pfaffen erfunden, um die Kräfte des Volkes in eine ihnen genehme Richtung zu kanalisieren, während sie sich selbst als Inkarnation desgleichen darüber stehend betrachten, aber ich müßte dann sagen: hey, so bin ich nunmal sozialisiert, das werde ich auch so schnell nicht mehr los.
Was ist also das Fazit? Auf das Vergessen bauen? Das tat ich bisher, doch dummerweise sammeln sich meine Fehlleistungen auf dem Punktekonto schneller an, als ich sie vergessen kann. Keine Fehler mehr machen? Das schließt meine menschliche Natur a posteriori aus. Gnädiger mit mir selbst sein? Das ist mal ein brauchbarer Gedanke, dem man weiter nachgehen sollte, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass das auch nur eine Form der Vedrängung wäre. Vielleicht bringt ja die Kombination dieser Ansätze mit massiver Ablenkung etwas.

28. März 2007, 12:01 von Andreas Jahn Kommentare [4]

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