Stones: NERV!

Rumge-mac-ert

Kollegin T hat ein Mac-Notebook geschenkt bekommen. Schön für sie. Der Admin sagt “der kommt uns aber ohne Firewall hier nicht ans Netz”. OK. Alle Welt sagt, dass es für Macs eh keine Viren gibt, mit ‘nem Virenscanner macht man sich mehr kaputt als man gewinnt. Pech für sie. Ich würde an dieser Stelle sagen, egal, ich habe hier doch einen netzangebundenen Arbeitsplatzrechner, ich habe Sticks, ich habe externe Festplatten, dann lass ich’s eben. Aber nein, die Frau versucht nun dem Admin weiszumachen, sie habe ein passendes Programm installiert, nur zeigen könne sie es ihm gerade nicht.. Und das höre ich mir nun seit vier Tagen an, jedem der reinkommt (ausser dem Admin) wird die Story brühwarm aufgetischt, gerne auch ein drittes Mal. Ich kanns nicht mehr hören. Und alles nur, weil sie während der Arbeitszeit mit ihrem Mann scypen will.

6. November 2008, 15:05 von Andreas Jahn Kommentare

Du und dein Boss

Teamwork sieht bei uns so aus. Er sagt, er brauche das und das ganz dringend. Morgen Nachmittag etwa. Ohne das kann er nicht weiterarbeiten. Also macht man es und gibt es ihm. Es ist nicht ganz fertig und man weiß genau, dass er nur einmal reinblicken muss und sofort Änderungswünsche haben wird. Er erklärt, dass er ganz dringend für eine Woche wohin muss und dort wird er es nebenbei bearbeiten. Er kommt wieder, hatte aber bisher keine Zeit, aber die nächsten vier Tage ist er wieder woanders und da wird er’s ich mal die Zeit nehmen. Woche um, auch das Wochenende, Montag. Er steht vor mir und fragt, ob ich das mit einarbeiten könne, was ein anderer Zuarbeiter ihm geschickt hat. Klar, das kommt dann per mail mit dem aufmunternden Abschlusssatz, dass es dann ja richtig losgehen könne. Ich schicke es ihm. Heute kommt er kurz reingesprungen, sucht jemanden, sieht mich und sagt, dass heute Abend genau der Abend ist, an dem er endlich die Zeit hätte..
OK, ich mach’s ja auch manchmal so, mit dem Unterschied, dass ich dafür angekackt werde. Eigentlich würde es mir auch am Arsch vorbeigehen, wäre es nicht der Fortsetzungsantrag für meine Arbeitsstelle und würden wir nicht schon seit März damit rumeiern. Aber ich sage euch, es geht mir am Arsch vorbei, der ganze Laden hier. Mittlerweile stelle ich mich auf Plan B ein der da lautet: die letzten sechs Monate meiner Stelle werde ich noch Daten produzieren, die nach Arbeit aussehen, werde dann in zwei Monaten 200 Seiten auf englisch zusammenmurxen, die entfernt nach einer Abschlussarbeit aussehen und damit werde ich durchkommen. Ich kenne den Laden, eine drei ist locker drin, irgendwas mit zwei noch wahrscheinlicher. Und in ein paar Jahren interessiert sich dafür eh kein Schwein mehr, dann zählen nur noch Skills und die Tatsache, dass ich zu den 0,9 Prozent der Bevölkerung gehöre, die sich diesen Scheiß angetan haben und ich werde stolz das entsprechende Kürzel vor meinem Namen tragen. Die Wissenschaft kann mir im Moment gestohlen bleiben.

14. Oktober 2008, 12:22 von Andreas Jahn Kommentare

Wie schön..

Die Köpfe der Exekutive haben beschlossen, dem kleinen Mann die Sorgen um sein Erspartes zu nehmen und staatliche Garantien für diese Bankeinlagen auszusprechen. Das bedeutet,..

.. dass er im Falle eines umfassenden Kollapses des Bankensektors über das Mittel der Staatsverschuldung nicht nur sich selbst sein Geld ersetzt, sondern auch allen anderen.

Um es noch mal deutlich zu machen: ohne Garantiepaket verlöre er sein Geld. Mit Garantiepaket verlöre er sein Geld und würde zusätzlich all jenen, die mehr als er besitzen helfen, ihre Verluste zu veringern. Ich bin begeistert.

7. Oktober 2008, 14:27 von Andreas Jahn Kommentare

Nur noch 7 Monate

Was? Ist es wirklich schon wieder so weit? Hat der Sommer nicht gerade erst angefangen? Ich sitze zusammengekauert auf meinem Fahrrad und die Zeichen sind untrüglich: Hände und Nase schmerzen vor ungewohnter Kälte und im Wetterbericht wird vor Höchsttemperaturen um die 14°C gewarnt. Dann war’s das wohl mit dem Sommer. Welch guter Zeitpunkt, mal all die Dinge aufzuzählen, zu denen ich dieses Jahr nicht gekommen bin und für die es jetzt wohl zu spät sein dürfte.
Ich wollte viel und ausgiebig Schwimmen, einen Grillabend organisieren, in die Berge zum Wandern fahren, überhaupt mal Urlaub machen (war da nicht was mit H. und der Ostsee? Hat sich wohl erledigt..), laue Sommernächte genießen, einen romantischen Mondscheinspaziergang mit A., mit dem Fahrrad übers Land fahren, den seit zwei Jahren mit S. und einer Flasche Wein angedachten Abend am Ufer im Treptower Park verbringen, ins Freiluftkino gehen, Fossis an der Steilküste sammeln, Biergartenabende mit Freunden, mich von der Sonne toasten lassen, einen Nachmittag am Badesee abhängen etc., etc..
Klar, die Hälfte der Sachen kann man immer noch machen, aber ohne 30°C, das sommerliche Abendlicht und hintergründiges Grillengezirpe ist es einfach nicht das Gleiche. Wenn ich dann daran denke, wie viel Zeit ich gehabt habe und sie völlig nutzlos im Büro verbraten habe, weil ich ja ach so viel zu tun hatte.. aber nein, darüber denke ich nicht nach, ich hatte keine Zeit, alles ist schön, Schluss, aus!

Nee, noch nicht Schluß! Eines muss ich noch loswerden. Jetzt ist es Mitte September. Die gleiche Tageslänge werden wir im März und die mittlere Tageshöchsttemperatur im April wieder erreichen. Das sind sechs bis sieben Monate! Das geht doch nicht! Ich will kurze Hosen tragen, lange finde ich unbequem. Wer kam überhaupt auf die saublöde Idee, sich auf diesem Breitengrad anzusiedeln? In Berlin-Dahlem beträgt die Tagestemperatur im Jahresmittel 8,9°C. Was soll man dazu noch sagen?

16. September 2008, 12:48 von Andreas Jahn Kommentare [2]

Kampf der Wahrheiten

Das Gezänk um die Einflusszonen im Kaukasus nervt langsam zumal die hier sich beharkenden Antagonisten neben Kernwaffen auch ein ausgewachsenes Kommunikationsproblem haben. Die einen schwadronieren über große Ideale obgleich sie sie selbst im Irak und auf Kuba ausgiebig demontierten. Die anderen lassen eine Propaganda vom Stapel, dass es einem kalt den Rücken runterläuft und man fragt sich ernsthaft, wer den Mist glauben soll. Und hier beginnt schon die erste Konfliktlinie: bei den Russen glaubt man es nicht nur, ein propagandakonformes Denken ist schon eine Grundvoraussetzung patriotischer Gesinnung. Und im Konfliktfall werden alle zu Patrioten.
Dass die Regierung und ihre Vertreter im Ausland, wie der russische Botschafter bei Anne Will letzten Sonntag, ihren Kurs mit drastischen Worten zu untermauern suchen (‘Verbrecher!, ..ethnische Säuberungen..’, kann man noch nachvollziehen. Wenn ich aber manche Seiten russischer Nachrichtenagenturen lese, und die Headlines von RIA Novosti sind da ein besonders extremes Beispiel, dann zieht’s mir die Socken aus. Wenn man in diesem Konflikt zu einer vernünftigen Lösung kommen will, muss man sich zu aller erst vergegenwärtigen, dass die heutigen Machthaber keine dogmatischen Betonkommunisten mehr sind, sondern Nationalisten und Machos. Letztes Jahr hat Putin noch halbnackt am Fluss posiert und gestern hat er ein Fernsehteam vor einem Tiger gerettet, ich frage mich wann er mit einem Bären ringt. Da kommt selbst Sarkozy nicht mit. Außerdem hat der Sechspunkteplan gezeigt, dass für die Russen das Wichtigste an einer diplomatischen Lösung die Löcher in der selbigen, durch die sie ihre Machtpolitik weiterführen können. Bevor man also nach einer großen Politikerrunde zur Beilegung der Differenzen ruft sollte man sich erst einmal bewusst mach, mit welchen Gesprächspartnern man es zu tun hat.

2. September 2008, 12:47 von Andreas Jahn Kommentare

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